COP28, König

In Dubai soll die Klimakonferenz Fortschritte im Kampf gegen die Erderwärmung erzielen.

01.12.2023 - 10:07:57

COP28: König Charles mahnt zum Handeln gegen Klimawandel. Zum Start hören die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs mahnende Worte - nicht nur vom britischen Monarchen.

  • Der britische König Charles III. spricht während der Eröffnungszeremonie des UN-Klimagipfels. - Foto: Rafiq Maqbool/AP/dpa

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  • Antonio Guterres betonte die Bedeutung von Klimaschutz. - Foto: Rafiq Maqbool/AP/dpa

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  • Die Staats- und Regierungschefs der Welt stehen beim UN-Klimagipfel für ein Gruppenfoto zusammen. - Foto: Peter Dejong/AP/dpa

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Der britische König Charles III. spricht während der Eröffnungszeremonie des UN-Klimagipfels. - Foto: Rafiq Maqbool/AP/dpaAntonio Guterres betonte die Bedeutung von Klimaschutz. - Foto: Rafiq Maqbool/AP/dpaDie Staats- und Regierungschefs der Welt stehen beim UN-Klimagipfel für ein Gruppenfoto zusammen. - Foto: Peter Dejong/AP/dpa

König Charles III. hat die Teilnehmer der Weltklimakonferenz zum raschen Handeln gegen den Klimawandel gemahnt. Die Hoffnung der Welt ruhe auf den Staats- und Regierungschefs, sagte der britische Monarch in Dubai. Er hoffe, dass die COP28 ein «kritischer Wendepunkt hin zu echten Transformationsmaßnahmen» sein werde. «Die Erde gehört nicht uns, wir gehören der Erde», sagte Charles.

Der Monarch warnte vor Gleichgültigkeit. «Rekorde werden mittlerweile so häufig gebrochen, dass wir womöglich immun werden dagegen, was sie uns eigentlich sagen», sagte Charles mit Blick auf Angaben von Forschern zu immer wärmeren Temperaturen. «Wir führen ein riesiges, beängstigendes Experiment durch, bei dem wir jeden ökologischen Zustand auf einmal verändern, und zwar in einem Tempo, das die Fähigkeit der Natur, damit umzugehen, bei weitem übersteigt», sagte er.

König für seinen Umwelteinsatz bekannt

Trotz einiger Fortschritte würden Warnzeichen des Klimawandels noch immer ignoriert, kritisierte der 75-Jährige. «Es wurden einige wichtige Fortschritte erzielt, aber es macht mir große Sorgen, dass wir so schrecklich vom Weg abgekommen sind.» Der Anteil von CO2 und Methan in der Atmosphäre habe enorm zugenommen. Dadurch entstünden verheerende Folgen für Lebensgrundlagen in der ganzen Welt.

Der König ist seit Jahrzehnten wegen seines Einsatzes für Umwelt und Natur bekannt. Er hatte noch als Thronfolger die COP21 in Paris 2015 eröffnet. Als König kann er sich aber nicht mehr so deutlich äußern wie zuvor, er ist zu strikter politischer Neutralität verpflichtet. Daher musste Charles vor wenigen Wochen umstrittene Pläne der konservativen britischen Regierung verkünden, die Öl- und Gasförderung in der Nordsee massiv auszuweiten.

Guterres: Nur Führer der Welt können «Krankheit» heilen

Auch UN-Generalsekretär António Guterres rief mit Nachdruck die Staats- und Regierungschefs zu Maßnahmen gegen den Klimawandel auf. «Polareis und Gletscher verschwinden vor unseren Augen und verursachen weltweit Chaos: von Erdrutschen und Überschwemmungen bis hin zu steigenden Meeresspiegeln», sagte Guterres in Dubai. «Aber das ist nur ein Symptom der Krankheit, die unser Klima in die Knie zwingt. Eine Krankheit, die nur Sie, die Führer der Welt, heilen können.»

Er sei vor kurzem auf dem schmelzenden Eis der Antarktis gewesen und nicht lange davor auf den schmelzenden Gletschern von Nepal. «Diese beiden Orte sind weit voneinander entfernt, aber in Krise verbunden.» Guterres betonte: «Die Lebenszeichen der Erde versagen.» Aber es sei noch nicht zu spät, dagegen vorzugehen. Weltweit müssten Wirtschaft und Unternehmen auf erneuerbare Energien umstellen. Die COP28 müsse ein «Gamechanger» werden, forderte der UN-Generalsekretär.

«Die globale Erwärmung sprengt die Budgets, treibt die Lebensmittelpreise in die Höhe, stellt die Energiemärkte auf den Kopf und schürt eine Krise der Lebenshaltungskosten», sagte er. Aber Klimaschutz könne noch den Schalter umlegen.

Brasiliens Präsident: «Wir haben nicht zwei Planeten Erde»

Brasilien will indes nach Aussage seines Staatspräsidenten Luiz Inácio Lula da Silva als Vorreiter beim Klimaschutz vorangehen. «Wir haben nicht zwei Planeten Erde», sagte er bei der Weltklimakonferenz in Dubai.

Es gelte, dringend schneller voranzukommen und die «einzigartige Spezies der Menschheit» zu schützen. Brasilien habe die Entwaldung im Amazonas bereits deutlich reduziert, bis 2030 soll sie dem Präsidenten zufolge auf Null sinken. Unter vergleichbaren Ländern habe man einen der ambitioniertesten Klimaschutzpläne.

Brasilien wird 2025 Gastgeber der Weltklimakonferenz sein und pocht daher auch bereits hier in Dubai auf mehr Ehrgeiz, auch weil es selbst unter extremen Dürren leidet. Auf der vergangenen Weltklimakonferenz in Ägypten war Lula da Silva - kurz nach seiner Wahl und noch vor Amtsantritt - von Klimaschützern gefeiert worden.

Der größte Regenwald der Welt - Heimat für zehn Prozent aller Arten auf der Welt - ist ohnehin schon seit Jahrzehnten bedroht: durch Trockenheit, Verschmutzung der Flüsse, Brände und Abholzung. Trotz des Rückgangs ist Brasilien vom erklärten Ziel der «Null-Abholzung» noch weit entfernt.

@ dpa.de