Steinmeier, Deutschland

Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei köcheln auf Sparflamme.

24.04.2024 - 16:22:32

Steinmeier: Deutschland und Türkei brauchen einander. Doch die Präsidenten Steinmeier und Erdogan haben sich in Ankara viel zu sagen. Ihr Gespräch dauert viel länger als geplant.

  • Handschlag in Ankara: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. - Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

    Bernd von Jutrczenka/dpa

  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) wird von dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Präsidialpalast mit militärischen Ehren begrüßt. - Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

    Bernd von Jutrczenka/dpa

Handschlag in Ankara: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. - Foto: Bernd von Jutrczenka/dpaBundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) wird von dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Präsidialpalast mit militärischen Ehren begrüßt. - Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, die seit geraumer Zeit auf Sparflamme kochenden deutsch-türkischen Beziehungen neu zu beleben. «Die Zeiten sind ernst. Und gerade deshalb brauchen wir einander», sagte er in Ankara in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. «Deshalb sollten wir den deutsch-türkischen Beziehungen wieder neue Wichtigkeit verleihen.» Steinmeier betonte: «Wir brauchen einander.» Das gelte etwa für die Nato und die Gruppe der G20-Staaten.

Steinmeier machte deutlich, dass er und Erdogan offen über die Differenzen in der Bewertung des Nahostkrieges seit dem Überfall der terroristischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres gesprochen haben. «Nach meiner Überzeugung: Ohne den 7. Oktober gäbe es den Krieg im Nahen Osten nicht.»

Betonung der gemeinsamen Ziele

Man habe aber vor allem auch gemeinsame Ziele bekräftigt, sagte Steinmeier. «Wir wollen und müssen die humanitäre Lage in Gaza verbessern. Wir wollen und müssen die Ausweitung des Krieges zum Flächenbrand in der Region verhindern. Auch dabei kommt der Türkei eine ganz wichtige Rolle zu.» Man stimme auch darin überein, dass es ohne eine Perspektive für die Palästinenser mittel- und langfristig keinen Frieden und keine dauerhafte Sicherheit für Israel geben werde.  «Auch das eint uns: Am Ende kann diese politische Perspektive nur in der Zwei-Staaten-Lösung liegen.»

Erdogan hatte seinen Gast aus Deutschland am frühen Nachmittag mit militärischen Ehren einschließlich Salutschüssen begrüßt. Das sich anschließende Gespräch unter vier Augen dauerte erheblich länger als geplant. Eigentlich waren dafür 30 Minuten vorgesehen gewesen - am Ende sprachen beide Präsidenten eine Stunde und 45 Minuten miteinander.   

@ dpa.de