Sponsorenverträge, Geld

Neue Sponsorenverträge spülen Geld in die Kassen der Fußballvereine

25.04.2018 - 09:48:33

Wenn es um die Vermarktung geht, dann sind professionelle Fußballvereine ganz vorne mit dabei. Seit Jahren klettern die Beträge, die Sponsoren bezahlen, immer weiter in die Höhe. Auch die neuesten Sponsoring-Verträge bestätigen diesen Trend. Ein Ende der Preisspirale ist indes nicht in Sicht.

Nirgendwo wird Sponsoring so professionell betrieben wie im Profi-Fußball. Das Geschäft mit dem Logo ist ein Millionen-Business für beide Seiten.
Nirgendwo wird Sponsoring so professionell betrieben wie im Profi-Fußball. Das Geschäft mit dem Logo ist ein Millionen-Business für beide Seiten.
Quelle: Ververidis Vasilis - 338021630 / Shutterstock.com

Der Fußball ist nach wie vor die Sponsoring-Hochburg Nummer eins. Nirgendwo wird mehr geworben, als auf Trikots und in Stadien, und nirgendwo werden höhere Beträge bezahlt. Das zeigen auch die neuen Sponsoring-Deals der vergangenen Wochen und Monaten. Ganz frisch ist zum Beispiel die Ankündigung, dass Dynamo Dresden seinen Trikotsponsor wechselt. Damit muss Feldschlößchen, der langjährige Hauptsponsor, die Brust der Dynamo-Kicker räumen. Künftig wird dort das Logo von Sunmaker prangen.

Sunmaker verdrängt Traditionssponsor

Das Sunmaker Casino hat sich im Bieterverfahren finanziell durchgesetztund baut sein Sportsponsoring damit weiter aus. Das Online Casino wurde 2004 in Deutschland gegründet und 2015 vom börsennotierten schwedischen Konzern Cherry AB gekauft. Sunmaker ist bereits Sponsor einiger Drittligisten, darunter Hansa Rostock, VFL Osnabrück, Hallescher FC, SV Wehen Wiesbaden und seit 2015 auch beim SC Paderborn als Ärmelsponsor aktiv.

Die Dresdener Großbrauerei Feldschlößchen hat als Sponsor seit 20 Jahren ein enges Verhältnis zu Dynamo Dresden. Das Unternehmen muss aber auch eingestehen, dass der Verein mit dem neuen Sponsor ein höheres Erlöspotential hat, so der Brauereichef. Feldschlößchen bleibt allerdings exklusiver Bierpartner.

Wettanbieter verlängert bei Schalke

Erst Ende des Jahres wurde bekannt, dass ebenfalls ein Sponsor aus der Glücksspielbranche sein Engagement beim Bundesligaverein Schalke 04verlängert. Bet-at-home.com hat seinen Sponsorenvertrag um drei weitere Jahre bis 2021 verlängert. Das beschert Schalke über die gesamte Laufzeit sieben Millionen Euro Einnahmen. Mit 2,3 Millionen pro Jahr, statt wie bisher nur 1,5 Millionen, also deutlich mehr. Bet-at-home.com ist bereits seit 2011 Sponsor von Schalke.

Spitzenzahler unter den Sponsoren bleiben allerdings die großen Ausrüster. Das US-Unternehmen Nike verlängerte seinen Ausrüstervertrag mit dem FC Barcelona im vergangenen Herbst vorzeitig um neun Jahre. Der internationale Spitzenverein kassiert dafür satte 150 Millionen Euro pro Jahr. Das ist viermal so viel, als der bisherige Vertrag, der 2017/18 ausgelaufen wäre. Pro Jahr erzielte Barcelona damit "nur" 35 Millionen Euro.

Adidas und Nike überbieten sich gegenseitig

Nike liefert sich damit weiter einen Bieterkampf mit dem Erzrivalen Adidas, der mittlerweile ein schwindelerregendes Ausmaß angenommen hat. Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas löst bei Arsenal London in diesem Jahr den bisherigen Ausstatter Puma ab. Puma hat dem Londoner Verein 30 Millionen Euro jährlich bezahlt, eine für die Premier League verhältnismäßig geringe Summe.

Nachdem Adidas den Ausrüstervertrag mit Chelsea sechs Jahre früher als geplant an Nike verloren hat, kann der deutsche Ausrüster Arsenal nun das Dreifache von dem zahlen, was Puma bisher gezahlt hat. Denn natürlich erhält Adidas für die vorzeitige Vertragsauflösung eine Entschädigung, die 67 Millionen Pfund beträgt. Das Geld geht nun nach London, wo Puma ein Jahr früher als vertraglich vereinbart den Platz räumen muss.

Ein Ende der Preisspirale beim Sportsponsoring ist noch lange nicht in Sicht. Von den hohen Preisen in den Spitzenligen profitieren immer mehr Vereine in den unteren Ligen. Vor allem hier ist das Potential noch hoch.

Bildquelle: Ververidis Vasilis – 338021630 / Shutterstock.com