Banken, Geschäft

Immer mehr Banken verschieben ihr Geschäft Richtung online

23.05.2019 - 13:33:10

Mal eben schnell zur Bankfiliale um die Ecke fahren, um Geld abzuheben oder ein persönliches Beratungsgespräch zu führen, klappt schon in vielen Städten nicht mehr. Stattdessen müssen Bankkunden weite Wege auf sich nehmen, da permanent weitere Filialen schließen und stattdessen ihr Kerngeschäft ins Internet verlagern.

Das hilft den Banken, dringend notwendige Kosteneinsparungen zu realisieren, stellt allerdings nicht vollständig digitalisierte Bankkunden vor zunehmende Probleme.

Anzahl der Banken und Bankfilialen ist schon seit Jahren rückläufig 

Kunden haben schon jetzt in etlichen Städten keinen direkten Ansprechpartner in der Bankfiliale mehr und müssen sich um vieles selber kümmern. Bildquelle: JESHOOTS-com / pixabay.com
Kunden haben schon jetzt in etlichen Städten keinen direkten Ansprechpartner in der Bankfiliale mehr und müssen sich um vieles selber kümmern. Bildquelle: JESHOOTS-com / pixabay.com
Quelle: JESHOOTS-com / pixabay.com

Banken verschieben ihr Geschäft zunehmend in Richtung Internet mit der Konsequenz, dass es nicht nur immer weniger Banken gibt, sondern auch die Zahl der Bankfilialen seit Jahren rückläufig ist. Gab es im Jahr 2007 gemäß Erhebungen des Bankenverbandes noch 2277 Banken, so lag diese Zahl 2012 nur noch bei 2053 Banken. 2016 waren es mit 1888 noch weniger. Ähnlich sieht die Entwicklung bei den Filialen aus:  

Jahr 

Anzahl der Bankfilialen 

2007

42100

2012

38336

2016

34500

Die Gründe, warum in Deutschland stetig mehr Bankfilialen schließen, sind nicht nur in der zunehmenden Digitalisierung zu erblicken, sondern auch der steigenden Zahl der Direktbanken, über die das Handelsblatt berichtet. Die größte von ihnen ist die ING-DiBa, der in Deutschland jeder Zehnte schon sein Geld anvertraut.  

Darüber hinaus sind auch zu hohe Kosten ein Grund für Einsparungen der Banken. Viele Kunden kommen nämlich hauptsächlich in die Filiale, um dort Geld abzuheben – ein Prozess, der inzwischen vollkommen automatisiert wurde. 

Banksektor nicht als einziger von Verlagerung ins Internet betroffen 

Dass der Banksektor nicht die einzige Wirtschaftssparte ist, in der das Internet als Medium relevanter wird, verdeutlicht ein analoger Blick auf die Glücksspielbranche. Casinos und Spielbanken eröffnen ebenfalls immer mehr Angebote im Netz, die komfortabel mit nur einem Klick auf Seiten wie Casino Guide verglichen werden können. Das bringt für die Spieler etliche Vorteile mit sich: 

-     Spielen von Zuhause aus

-     Stetige Wahrnehmung des besten Angebots 

-     Lukrative Bonus- und Aktionsangebote 

Die Online-Glücksspielsparte ist nicht zuletzt in den letzten Jahren auch deshalb so erfolgreich gewesen, weil im Netz mehrere Spiele gleichzeitig gezockt werden können – der einzige limitierende Faktor ist die Größe des Bildschirms - und der kann für die Spielfreude unterwegs bei Smartphones mittlerweile sogar gefaltet werden

Inzwischen zocken hierzulande 35 Prozent der Deutschen im Netz, 420.000 nehmen jede Woche an Lotterien im World Wide Web teil und 150.000 schießen jede Woche Online-Wetten ab. 

Zunehmende Digitalisierung von Bankgeschäften birgt auch Nachteile   

Für die Online-Glücksspielanbieter ist das Ganze ein Milliarden-Geschäft, für viele Banken hingegen der Kampf um die eigene Existenz. Kunden fassen Innovationen wie verbreitetes Online-Banking zwar mehrheitlich positiv auf, sehen jedoch auch die immanenten Nachteile der Digitalisierung: 

-     Geringere Sicherheiten und erhöhtes Potenzial für Cyberkriminalität

-     Keinen direkten Ansprechpartner bei Rückfragen 

-     Abheben des Geldes erfordert weitere Wege in andere Filialen 

-     Einarbeitungszeit in Computer und Internet für ältere Menschen 

Die Filialen, die es bisher noch gibt, bekommen die Nachteile am eigenen Leib zu spüren. Kosteneinsparungen finden statt, wohin das Auge reicht. Der Stress nimmt zu, denn es kommen immer mehr Kunden auf nur einen Berater - eine Entwicklung, die nachdenklich stimmt.