HERZBERG (Elster) - Der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg will trotz einer Sieben-Tage-Inzidenz ĂŒber 100 keine schĂ€rferen Corona-Regeln einfĂŒhren - anders als vorgegeben.
13.03.2021 - 15:39:26Kreis Elbe-Elster trotz höherer Zahlen gegen schĂ€rfere Corona-Regeln. Der Kreis betont zwar, er gehöre seit mehreren Wochen zu den Regionen mit den höchsten Infektionswerten im Land. "Wenn die geltenden Regelungen beachtet werden, bedarf es keiner neuen EinschrĂ€nkungen", erklĂ€rte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) aber am Freitag bei Facebook. Die meisten Infektionen gingen auf private ZusammenkĂŒnfte und Feiern sowie NachlĂ€ssigkeiten beim Arbeitsschutz zurĂŒck. Weitergehende EinschrĂ€nkungen fĂŒr GeschĂ€fte, Kitas oder Schulen hĂ€tten auf das Infektionsgeschehen vergleichsweise wenig Einfluss, wĂ€ren aber mit gravierenden Nebenwirkungen verbunden. Bei Twitter kritisierten viele die Entscheidung.
Die rot-schwarz-grĂŒne Landesregierung war scharf kritisiert worden, weil sie die von Bund und LĂ€ndern vereinbarte Corona-Notbremse nicht explizit in ihre Verordnung aufgenommen hat. Danach sollen die jĂŒngsten Lockerungen zurĂŒckgenommen werden, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb einer Woche ĂŒber 100 steigt. Die Landesregierung will ĂŒber konkrete Schritte entscheiden, wenn sich der Wert der 100 nĂ€hert. In der Corona-Verordnung heiĂt es allerdings, dass die Kreise und kreisfreien StĂ€dte weitergehende SchutzmaĂnahmen insbesondere bei einem Anstieg der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche ĂŒber 100 treffen sollen, ab 200 sollen die jĂŒngsten Lockerungen zurĂŒckgenommen werden. Diese Inzidenz lag im Kreis Elbe-Elster am Samstag bei 156,1 - das ist der zweithöchste Wert im Land. Seit Dienstag liegt der Wert dort ĂŒber 100, vor einer Woche waren es aber bereits 110.