Klimaschutz, CO2

Digitale Dienste leistet Beitrag zum Klimaschutz

30.11.2022 - 23:45:00

Der Klimaschutz ist derzeit in aller Munde. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes gilt nicht nur in der Politik als oberste Priorität, auch die Wirtschaft hat sich diesem Ziel verschrieben. Einer Befragung des Unternehmerverbands Bitkom zufolge will die Hälfte aller deutschen Unternehmen bis 2030 klimaneutral sein. Digitale Geschäftsmodelle spielen hierbei eine wichtige Rolle. So leisten digitale Dienste einen Beitrag zum Klimaschutz.

Software für Videokonferenzen

Videokonferenz-Dienste wie Skype und der Newcomer Zoom sind nicht nur milliardenschwere Umsatzbringer für die amerikanische Tech-Industrie. Sie leisten auch einen großen Beitrag gegen die Erderwärmung. Zum einen ermöglichen sie Millionen von Menschen, von zuhause aus zu arbeiten und sich den Weg ins Büro zu sparen. Das reduziert nicht nur die Zahl der Autofahrten, sondern entlastet auch den öffentlichen Nahverkehr und macht ihn so attraktiver. Wenn die Teilnehmer einer Konferenz sich auf Zoom treffen, anstatt ins Büro zu fahren, reduziert das den CO2-Ausstoß um bis zu 99 %. Auch die Zahl der Geschäftsreisen und der Verkaufstermine vor Ort wird durch Videokonferenzen reduziert. Zwar verursacht auch Heimarbeit einen CO2-Ausstoß, zum Beispiel für Heizung und Beleuchtung. Eine Studie in Großbritannien stellte aber fest, dass Heimarbeit bis 2024 den CO2-Ausstoß im Land bis 2024 um 0,24 Millionen Tonnen senken könnte.

Online Casino Plattformen

Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland besuchen ab und zu ein Casino oder eine Spielhalle. Diese Vergnügungsstätten sind echte Energiefresser: Oft sind dort hunderte von Spielautomaten aufgestellt, die rund um die Uhr bunt blinken. Außerdem müssen große Hallen beleuchtet und beheizt werden. Online Casinos sind im Vergleich dazu eine deutlich klimafreundlichere Alternative. Bei Automatenspielen fällt deutlich weniger CO2 an, wenn sie auf einem kleinen Handybildschirm gespielt werden. Und selbst Online Casinos mit Live Dealer haben trotz der großen Spielauswahl eine bessere Klimabilanz. Zum einen sind die Spieltische dort oft viel besser ausgelastet. Zum anderen wird die Fläche in den Live-Studios effizienter genutzt als in herkömmlichen Casinos. Schließlich entfällt bei Live-Spielen auch die Anfahrt zu einer Spielbank, die in Deutschland oft nur mit dem Auto zu erreichen ist.

Online Shops

Ob Online Shops klimafreundlicher sind als der stationäre Handel, ist umstritten. Eine Studie im Auftrag des E-Commerce-Riesen Amazon kam – wenig überraschend – zu dem Ergebnis, dass online einkaufen die bessere Option ist. Eine Untersuchung des Umweltbundesamts bewertet die Lage differenzierter. Vor allem kommt es darauf an, wie weit der Weg zum Geschäft ist und wie er zurückgelegt wird. Wer in der Stadt lebt und mit dem Fahrrad einkaufen fährt, sollte in den meisten Fällen lieber vor Ort einkaufen. Wer hingegen auf dem Land lebt und überall hin mit dem Auto fährt, kann seine Umweltbilanz tatsächlich durchs Online-Shopping verbessern. Die Klimabilanz ist aber auch vom Anteil der Rücksendungen abhängig: Wer unüberlegt bestellt und viele Artikel wieder zurückschickt, verursacht deutlich mehr CO2 für den Rücktransport.

Klimaneutralität noch in weiter Ferne

Bei allen Einsparungen sind aber auch digitale Dienste noch weit davon entfernt, klimaneutral zu sein. Das liegt vor allem daran, dass im Strom-Mix noch ein erheblicher Anteil an fossilen Energieträgern enthalten ist. Aber auch bei der CO2-Kompensation gibt es noch erhebliches Potential.