Digitalisierung, Glücksspielindustrie

Die erfolgreiche Digitalisierung der Glücksspielindustrie

14.05.2019 - 11:31:50

Die Digitalisierung ist in aller Munde und in Industrie und Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Dort werden automatische und autonome Prozesse eingeführt, um die Bearbeitungen effektiver, effizienter und zeitsparender zu gestalten. Der Trend hat auch vor der Glücksspielbranche nicht Halt gemacht. Doch hier soll keine Zeit gespart, sondern am besten viel Zeit verbracht werden. Damit der Rubel rollt. Was konnte die Digitalisierung für die Branche tun? Und was wird noch kommen?

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Vom Automaten in der Gaststätte zum Online-Casino

Früher standen oft neben den Musikboxen noch einige einarmige Banditen in den Gaststätten, an denen man sein Glück versuchen konnte. Rasch wuchs die Spiellust und damit der Bedarf und in Spielhallen gab es mit Flippern und diversen Slot-Machines größere Auswahl, oft gepaart mit Billard.

 
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Doch während im Kino bekannte Regisseure, wie beispielsweise Steven Spielberg oder auch Quentin Tarantino technisch immer aufwändigere Filme auf die Leinwand brachten, musste auch die Glücksspielbranche aufstocken. Spiele werden seither in fantasievollen Ausstattungen und oft angelehnt an Hollywoodfilme angeboten. In immer besseren Formen von Video-Slots und Live-Online-Casinos erreichen sie Rekordspielzahlen.

Laut Christian Berg von onlinecasinobonus.de „buhlen die Online Casinos gerne um die Gunst der Kunden. Der sogenannte Casino Bonus ist dabei ein wirklich effektives Mittel, da der User einen echten Profit daraus ziehen kann.“ Der interessierte Spieler kann sich online vor günstigen Lockangeboten also kaum retten, kann fast alles zunächst gratis ausprobieren und bekommt noch diverse Boni dafür. Außerdem machen die modernen Varianten auch noch sehr viel Spaß.

Profitieren alle davon?

Der Staat versucht, die Spieler vor sich selbst zu retten und das Glücksspiel durch den Glücksspielstaatenvertrag zu reglementieren. Dadurch soll die Spielsucht verhindert werden. Die Konzessionen werden begrenzt, ohne Lizenzen geht gar nichts mehr und Werbung für das Glücksspiel ist ohnehin verboten.

Woher kommt dann die Werbung, die wir täglich im Internet sehen? Diese stammt von den Anbietern, die häufig auf Malta oder Gibraltar sitzen, denn dort ist das völlig legal und nach EU-Recht erlaubt. Dass es in Deutschland nach wie vor verboten ist, bringt die Angelegenheit in einen Graubereich, in dem bald eine neue Regelung erwartet wird.

Der Staat selbst will zwar einerseits die Spielbranche regulieren, lehnt aber die Erträge daraus nicht ab und drückt daher ein Auge zu. Rund 35 Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich durch das Glücksspiel erwirtschaftet. Abzüglich der Gewinne für die Spieler bleiben dennoch gut 10 Milliarden übrig – ein erklecklicher Betrag.

Sogar auf dem nicht regulierten Sportwettenmarkt lassen sich für den Staat noch hohe Beträge abgreifen. Immerhin muss seit dem 1. Juli 2012 für Sportwetten eine Wettsteuer in Höhe von 5% abgeführt werden.

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Spielsucht

Der Statistik nach stammen diese hohen Beträge zu gut drei Vierteln von Spielsüchtigen, für die das Online-Spiel nicht nur bequemer ist als die Spielhalle, sondern rund um die Uhr erreichbar. In Deutschland betrifft dies bereits knapp 400.000 Menschen.

Trotz gutgemeinter Reglementierung und strikter Überwachung treibt der Schwarzmarkt Blüten. Wer spielen will, der spielt. Und die digitalen Möglichkeiten sind wirklich äußerst attraktiv und zudem teilweise völlig legal.

Die Automatenhersteller haben das Nachsehen

Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) ist also berechtigterweise skeptisch, ob man wirklich durch die neuen Regelungen der Spielsucht beikommen kann. Außerdem sind die Automatenhersteller und -aufsteller wirtschaftlich schwer betroffen von der Einschränkung des legalen Automatenspiels sowie digitalen Verlagerung.

Denn kein Hahn kräht mehr nach den einarmigen Banditen in der nächsten Spielhalle, wenn man die neusten Videoslots bequem vom Sofa aus zocken kann. Die Schäden sind aber nicht nur die Verluste, die bei den Einnahmen zu beklagen sind, sondern hier geht es auch um Arbeitsplatzverluste!

Für begeisterte Spieler ist die fortschreitende Digitalisierung ein Segen

Nicht jeder Casinofan wohnt in der Nähe einer guten Spielbank, sodass es für ihn einfacher ist, eine gute Runde Poker am heimischen PC zu genießen. Ganz ohne Anfahrtstress, Dresscode, Eintritt und Mindestverzehr und sogar ohne Begleitung von Freunden.

Spielen ist rund um die Uhr möglich ohne Zusatzkosten und teure Vorbereitung. Dazu kommt die laufende technische Verbesserung, die große Auswahl und die Möglichkeit, über Apps beinahe alle Spiele auch am Smartphone zu spielen.

Wie konnte die Branche so schnell an Zuwachs gewinnen?

Es liegt nicht nur an der Digitalisierung, sondern auch an der Freude am Spiel. Schon länger zocken Jugendliche zusammen in virtuellen Welten auf gemeinsamen Quests und erleben ein Abenteuer nach dem anderen. Da heute viele Spiele sogar professionell um Preisgelder ausgetragen werden können, erhöht den Reiz, von einem solchen Game zu einem Glücksspiel zu wechseln. Vor allem, wenn es in einer ähnlich guten, qualitativ hochwertigen digitalen Aufmachung daherkommt. Und zunächst noch gratis auszuprobieren ist.

 
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