Staat, Glücksspiel

Der Staat verdient beim Glücksspiel viel Geld

28.05.2019 - 12:01:40

Glücksspiele sorgen schon seit vielen Jahrhunderten für große Faszination bei vielen Menschen.

Dafür gibt es gute Gründe. Kaum eine andere Form der Unterhaltung bietet schließlich einen solchen Nervenkitzel, zudem ist es mit ein wenig Glück möglich, ohne Arbeit viel Geld zu verdienen. Allerdings hat die Faszination im Laufe der Geschichte immer wieder dazu geführt, dass Betrüger es auf das Geld der Kunden abgesehen haben. Durch die Vergabe von Lizenzen, die in der Regel streng überwacht werden, haben viele Länder dafür gesorgt, dass der Markt heute sehr gut reguliert ist. Deshalb gilt die alte Weisheit „Das Casino gewinnt immer“ zwar weiterhin, allerdings sollte der Staat nicht vergessen werden. Allein in Deutschland, wo die einzelnen Bundesländer für die Vergabe der nötigen Lizenzen zuständig sind, hat das staatliche Monopol über viele Jahre hinweg für hohe Einnahmengesorgt. Diese wollen Politiker nicht gefährden, obwohl sich der Markt schon seit einigen Jahren enorm wandelt.

Internet wird immer wichtiger

In erster Linie sorgt die enorme Vielfalt von Glücksspielangeboten im Internet dafür, dass es für klassische Anbieter wie Spielbanken oder Spielhallen sehr schwer geworden ist. Viele herkömmliche Casinos schreiben schon jetzt rote Zahlen, während der Markt für Online Casinos boomt. Immer wieder gibt es neue Portale, bei denen Kunden Klassiker wie Roulette, Blackjack oder Automaten Spiele online nutzen können. Oft werden dort zudem tolle Aktionen präsentiert, bei denen man sich zum Beispiel für Einzahlungen zusätzliche Boni sichern kann. Obwohl diese stets mit bestimmten Bedingungen verknüpft sind, bieten solche Boni eine sehr gute Möglichkeit, um den einen oder anderen Einsatz ganz ohne Risiko zu platzieren. So steigen die Chancen auf Gewinne, die in Online Casinos im Schnitt ohnehin schon höher als bei klassischen Anbietern liegen. Allein der Vorteil, den das Haus bei Spielautomaten genießt, ist im Internet durchschnittlich viel kleiner als bei traditionellen Automaten. Umgekehrt bedeutet das, dass die Chancen auf einen Gewinn online wesentlich höher sind.

Schutz vor Spielsucht dient als Vorwand

Bei den Diskussionen um die Regulierung von Glücksspielen durch den Gesetzgeber wird oft der Aspekt Spielsucht genannt. Es gibt Schätzungen, denen zufolge allein in Deutschland mehr als 400.000 Menschen von diesem Problem betroffen sind. Um für einen umfassenden Schutz zu sorgen, sind Lizenzen für Glücksspiele deshalb meist mit einigen Auflagen versehen. So dürfen Minderjährige auf keinen Fall Einsätze platzieren, zudem müssen Spieler die Gelegenheit haben, sich selbst zu sperren. Die Vergabe von Lizenzen an Anbieter im Internet wird oft mit diesem Argument als unmöglich bezeichnet. Allerdings ist diese Diskussion natürlich sehr stark dadurch beeinflusst, dass sich solche Lizenzen negativ auf die Umsätze von klassischen Spielbanken auswirken dürften, die schon heute oft rote Zahlen schreiben. Politiker wollen jedoch nicht auf diese Einnahmen verzichten und haben keine Probleme damit, Glücksspiele dort zu tolerieren, obwohl diese ebenfalls zu einer Sucht führen können.

Einnahmen sehr vielfältig

Die gesamten Einnahmen, die der Staat in Deutschland mit Hilfe von Glücksspielen erzielt, lassen sich nur schwer kalkulieren. Zum einen stammen diese nämlich aus Gebühren für Lizenzen, zum anderen sind die einzelnen Länder oft an Glücksspielanbietern beteiligt, beispielsweise an den Veranstaltern von Lotterien. Darüber hinaus fließen die Einnahmen nicht unbedingt direkt in den Haushalt, sondern kommen dem Breitensport oder sozialen Einrichtungen zugute. Diese benötigen dafür jedoch weniger staatliche Unterstützung, sodass die entsprechenden Einnahmen ebenfalls in die Kalkulation einfließen sollten. Alles in allem kommen auf diese Weise jedes Jahr mindestens 2,8 Milliarden Euro zusammen, die staatliche Behörden auf verschiedene Art mit Einnahmen durch das Glücksspiel verdienen. Ähnlich wie bei Steuern auf Alkohol oder Tabak geht es hier also um viel Geld, während gesundheitliche Aspekte zwar als Argument dienen, in der Praxis jedoch keine besonders große Rolle spielen.