Während in der Südsee schon Silvester gefeiert wird, muss Deutschland noch warten.
31.12.2022 - 03:59:47Global wird Silvester fast wie vor Corona gefeiert. Hierzulande kam es schon in der Nacht vor Silvester in einigen Städten zu Problemen.
Mehr als einen halben Tag vor Deutschland haben Menschen in der Südsee bereits Silvester gefeiert. Die Bewohner der Insel Kiritimati, die zum Kiribati-Archipel gehört, waren weltweit die Ersten, die am Samstag um 11.00 Uhr deutscher Zeit ins neue Jahr starteten.
Nach und nach stoßen dann immer mehr Menschen rund um den Globus auf 2023 an - ab 14 Uhr deutscher Zeit in Sydney, dann in Japan, Indien und Deutschland, später in Rio und New York. Vergleichsweise spät beginnt das neue Jahr auf Hawaii.
Party am Brandenburger Tor
Hierzulande gab es bereits in der Nacht auf Samstag an einigen Orten Probleme mit Feuerwerkskörpern. Anders als in den vergangenen zwei Jahren galt diesmal in Deutschland vor Silvester kein Verkaufsverbot von Feuerwerk mehr. Deshalb könnte es wieder viel mehr Not- und Zwischenfälle geben. In der Neujahrsnacht wird es laut Deutschem Wetterdienst erneut ungewöhnlich mild. In Berlin gibt es am Brandenburger Tor wieder eine Party mit Publikum.
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie konnten am anderen Ende der Welt auch wieder Touristen mitfeiern. Die Grenzen der polynesischen Inselgruppen waren seit März 2020 für Ausländer größtenteils geschlossen. Kiribati empfängt erst seit August wieder internationale Gäste. Die 388 Quadratkilometer große Koralleninsel Kiritimati hat nur wenige Tausend Bewohner.
Samoa, das in diesem Jahr die Sommerzeit abgeschafft hat, folgte erstmals eine Stunde später - zeitgleich mit Neuseeland und Tonga. Gewaltige Feuerwerke über Samoas größter Insel Savai'i sowie in der Hauptstadt Apia auf der Insel Upolu sollten den Jahreswechsel begleiten. Der Inselstaat hatte für die Spektakel eigens Pyrotechnik-Experten aus Neuseeland einfliegen lassen.
Eine Million Menschen in Sydney
In Neuseeland, wo im vergangenen Jahr noch wegen Corona die meisten Events abgesagt worden waren, wurden erstmals wieder Böller in den Himmel geschossen. Als Höhepunkt gilt das Feuerwerk vom Sky Tower in Auckland. «Es ist ein Ereignis, das auf der ganzen Welt gesehen wird, und wir sind stolz darauf, das Jahr 2023 von unserer Stadt aus zu beginnen», hatte Bürgermeister Wayne Brown im Vorfeld gesagt.
Zwei Stunden später, um 14.00 Uhr deutscher Zeit, wird im australischen Sydney zum Jahreswechsel das traditionelle Riesenfeuerwerk gezündet werden. Eine Million Menschen wurden zu der Lichtershow vor der berühmten Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses erwartet. Im Mittelpunkt der Show aus acht Tonnen Feuerwerkskörpern steht ein Regenbogen-Wasserfall - im Vorfeld der Sydney WorldPride, die im Februar in der Metropole startet.
Böller-Randale in Berlin
In Deutschland gab es bereits vor Silvester Probleme mit Feuerwerkskörpern. So setzten glühende Böllerreste im Landkreis Bautzen (Sachsen) einen Wohnwagen in Brand. Im Berliner Stadtteil Schöneberg warfen junge Leute am Freitagabend Böller auf die Straße und auf Polizisten. Es wurden fünf Beteiligte vorübergehend festgenommen, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
Auch bei einem Einsatz in Koblenz sind Polizei und Feuerwehr mit Feuerwerkskörpern beschossen worden. In der Nacht vor Silvester brannten in einer Siedlung mehrere Mülltonnen, wie das Polizeipräsidium am Samstag mitteilte. Bei der Bekämpfung der Brände wurden die Einsatzkräfte dann mit Feuerwerkskörpern attackiert. An manchen Stellen hätten die Störer zudem Barrikaden errichtet.
In Deutschland gehen Krankenhäuser, Polizei und Feuerwehren nach zwei vergleichsweise ruhigen Silvesternächten davon aus, wieder viel mehr Arbeit und Einsätze zu haben als 2021/22 und 2020/21. In den vergangenen beiden Jahren war der Verkauf von Feuerwerk für die Silvesternacht auch deshalb verboten, um Krankenhäuser in der Pandemiezeit von zusätzlichen Patienten zu entlasten.