FRANKFURT - Die Lage an den internationalen Finanzmärkten bleibt vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine angespannt.
02.03.2022 - 13:30:28GESAMT-ROUNDUP: Ukraine-Krieg: Finanzmärkte bleiben nervös - Hohe Energiepreise. Die wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland nach oben schnellenden Ölpreise heizen die Inflationssorgen weiter an. Zudem drohen der Wirtschaft Materialengpässe bei Vorprodukten aus der Ukraine, nachdem Russland in sein Nachbarland einmarschiert ist.
Insbesondere Rohstoffaktien stehen an den Börsen im Fokus. Am deutschen Markt sind es etwa die Aktien des Stahlkochers Salzgitter und des Stahlhändlers Klöckner & Co
Mit Blick auf die Auswirkungen des Krieges auf einzelne Länder könnte auch Australien ein Profiteur der aktuellen Verwerfungen an den Rohstoffmärkten werden. Von dort aus werden Industrieerze, Kohle oder landwirtschaftliche Erzeugnisse exportiert. "Australiens Wirtschaft könnte in diesem Jahr mit einem Plus von fünf Prozent eine der höchsten Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts unter den Industrieländern aufweisen", erwartet Anlagestratege Stephan Ulrich von der Postbank.
Aber auch Indonesien hat gute Chancen, verstärkt in den Blick der Anleger zu rücken. "Die Welt wird sich jetzt um neue Energiequellen bemühen, und Indonesien hat viel davon", merkt Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda an. Interessant sei zudem Malaysia als Produzent von Öl und Palmöl.
Bei Währungen ist unter Investoren weiter vor allem der US-Dollar als sicherer Hafen gefragt. So mussten für einen Euro zuletzt nur noch 1,1090 Dollar gezahlt werden. Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin legte nach dem Kurssprung der vergangenen beiden Tage eine Verschnaufpause ein; auf einem Niveau von gut 44 000 Dollar.
Digitalwährungen profitierten jüngst deutlich vom Ausschluss einiger Banken Russlands aus dem Kommunikationssystem Swift. "Bitcoin und Co. könnten kurzfristig als Vehikel fungieren, um Vermögenswerte zu parken und vor Sanktionen zu schützen", hatte Marktexperte Timo Emden von Emden Research zum Wochenstart erklärt.
Die Kurse deutscher Staatsanleihen setzten ihren Höhenflug der vergangenen Tage vorerst nicht fort. Der Preis für Gold ging ebenfalls wieder etwas zurück auf rund 1930 Dollar je Feinunze.