Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG: Rückblick 2020
23.03.2021 - 16:50:30Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG: Rückblick 2020. Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG: Rückblick 2020
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Jahresergebnis
23.03.2021 / 16:46
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Bad Schwalbach, 23. März 2021. Zum Jahresauftakt 2020 hatten sich am
Milchmarkt noch stabile Tendenzen mit festen Preisen gezeigt, was auf die
niedrigen Bestände an Käse und Milchpulver sowie auf ein dynamisches
Exportgeschäft zurückzuführen war. Die erste negative Branchenerfahrung mit
,Corona' bzw. ,Covid-19' war dann der Exporteinbruch nach China. Die
generelle Unsicherheit durch die Covid-19-Ausbreitung und durch die global
verhängten Restriktionen wirkten auch auf die weltweit vernetzten
Milchmärkte. Dies sorgte für einen temporären Preisdruck vor allem bei Käse,
Butter und Milchpulver. Deren Notierungen brachen zu Beginn der Krise ein,
erholten sich aber ab dem Sommer wieder, ohne jedoch auf das Preisniveau vom
Jahresanfang zurückzukehren.
Die neuen, bislang unbekannten Lebensumstände sorgten mit der dauerhaften
Verlagerung von Essen und Trinken in die häusliche Umgebung für eine
gestiegene Nachfrage nach Molkereiprodukten im Einzelhandel. Mit dem
Mengenzuwachs von Sahne, Trinkmilch, SB-Käse, Butter, Joghurt und Quark
verbunden war auch eine größere Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für
höherwertige Qualitäten. Somit stieg in der Pandemie das Bewusstsein für
nachhaltige Themen wie Tierwohl, Verpackungs- und CO2-Reduzierung,
Transparenz bei der Rohstoffherkunft und Produktherstellung.
Dem positiven Einzelhandelstrend entgegen, brach der Außer-Haus-Konsum ab
Mitte März abrupt und drastisch ein. Nachdem Hotellerie, Gastronomie sowie
Kantinen, Betriebsverpflegungen und Catering infolge der restriktiven
Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung schließen oder reduzieren mussten, kamen
die Absatzwege über Großverbraucher weitgehend zum Erliegen. Demgemäß blieb
der Absatz von extern verzehrten Mahlzeiten, Snacks und To-Go-Getränken
schwach, ebenso wie der Bedarf an den hierfür eingesetzten Milch- und
Käseerzeugnissen. Diese Branchenereignisse und besonders die Krise im
Außer-Haus-Markt wirkten unmittelbar auf die zwei Tätigkeitsfelder der
SCHWÄLBCHEN-Gruppe.
Im Molkereigeschäft der SCHWÄLBCHEN AG konnten sich die negativen und
positiven Absatzeffekte dank der unterschiedlichen Produktgruppen und
Vertriebskanäle weitgehend kompensieren. So erhöhte sich im Jahr 2020 die
Milchverarbeitung um 2,2% auf 138,6 Mio. kg; daran hatten die
Rohmilchlieferungen der eigenen Landwirte nahezu 100% Anteil. Die
Umsatzerlöse verbesserten sich um 1,5% auf 95,3 Mio. Euro. Speziell das
qualitativ hochwertige Sortiment der ,Grünen Linie' entwickelte sich
positiv; sowohl haltbare und frische Milch wie auch Sahne, Schmand, Quark
und die regionalen Spezialitäten Spundekäs und Grüne Soße erzielten
erfreuliche Wachstumsraten. Die ganzheitlich bessere Wertschöpfung im
Produktportfolio führte zu einem gestiegenen operativen Geschäftsergebnis.
Damit verzeichnete die AG ein Pandemie-bedingt zwar herausforderndes, in
wirtschaftlicher Hinsicht aber durchaus zufriedenstellendes Jahr 2020. Ohne
den jahrelang verbuchten Beteiligungsertrag der Frischdienst GmbH ging der
Jahresüberschuss jedoch auf 1,21 Mio. Euro zurück. Auf der noch nicht
terminierten Hauptversammlung werden Vorstand und Aufsichtsrat vorschlagen,
aus dem Bilanzgewinn 2020 der AG eine Dividende von 40,0 Cent/ Aktie
auszuzahlen.
Dahingegen wurde die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH, nach zuvor jahrelangem
Wachstum, mit voller Wucht von der sich aus den Corona-Restriktionen
ergebenden Außer-Haus-Krise getroffen. Was für die meisten Akteure im
Großverbraucher-Bereich galt, traf diejenigen im Foodservice ganz besonders.
Die geschlossenen Einrichtungen bzw. reduzierten Bestellungen vieler
Großkunden haben das leistungsstarke und anerkannte Zustell-Handelskonzept
des SCHWÄLBCHEN Frischdienst unterlaufen. Von Mitte März an lag das
monatliche Umsatzminus bei rund 50%, wobei die Rückgänge bei der
Frischdienst Südwest GmbH, Ilsfeld, weniger stark ausfielen als bei der
Frischdienst GmbH in Mainz. Lediglich den Sommer über, mit den
Erleichterungen vom ersten Lockdown, ließ sich das Umsatzminus etwas
eingrenzen. Mit dem Lockdown zum Jahresende kehrten die Belastungen aber
vollumfänglich zurück. Auf Jahressicht brachen die Umsätze in diesem
Tätigkeitsfeld teilkonsolidiert um minus 34,7% auf 65,5 Mio. Euro ein. Im
Weiteren musste trotz der Kosteneinschnitte, mit Kurzarbeit an den beiden
Standorten und strikter Tourenoptimierung, ein hoher Jahresfehlbetrag von
minus 1,85 Mio. Euro verkraftet werden.
Der konsolidierte Gesamtumsatz in der SCHWÄLBCHEN-Gruppe verringerte sich um
16,8% auf 153,4 Mio. Euro. Die Anzahl der Beschäftigten lag mit insgesamt
387 Personen etwas unter dem Vorjahr. Die gruppenweiten Investitionen in
Höhe von 2,56 Mio. Euro umfassten wie im Vorjahr vor allem das neue
Material- und Trockenlager sowie die Erneuerung und Erweiterung des
Kühllagers in Bad Schwalbach.
Nach der Konsolidierung aller Gesellschaften drehte sich aufgrund der
verlustreichen Frischdienste auch das Konzernergebnis ins Minus, demzufolge
im Corona-Jahr 2020 ein negatives Konzernergebnis von minus 0,77 Mio. Euro
entstand. Nach wie vor weist die Unternehmensgruppe solide Bilanzrelationen
mit sehr soliden Vermögens- und Finanzverhältnissen auf.
Kontakt:
Herr Günter Berz-List
Email: info@schwaelbchen-molkerei.de
Tel. 06124-503-0
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