Wein, Geldanlage

Wein als Geldanlage: Lohnt sich das Investment in den edlen Tropfen?

19.06.2019 - 07:49:45

In Zeiten von Niedrigzinsen sind viele Anleger auf der Suche nach Alternativen zu Zinsen auf Tagesgeldkonten oder anderen Bankprodukten.

Wein als Geldanlage?
Wein als Geldanlage?
Quelle: PhotoMIX-Company - Pixabay.com

Neben einem Investment an der Börse kommen auch Sachgüter als Geldanlage in Frage. Die beliebteste Variante ist sicherlich die Immobilie, doch auch andere Objekte wie zum Beispiel Oldtimer oder Wein können in Frage kommen. 

Gerade Wein erscheint für bekennende Weintrinker reizvoll – wieso nicht gleich auch mit dem Hobby noch etwas Geld verdienen?

Schließlich ist Wein mehr als bloß ein Getränk:

  • Er vereint die Kultur und Geschichte eines Landes. 
  • Manche Jahrgänge von bestimmten Weingütern gelten als sehr wertvoll.
  • Er wird unter Kennern gehandelt.

Der Handel mit Wein ist sehr komplex

Wein als Geldanlage zu kaufen und mit ihm zu handeln, ist durchaus möglich. Das ganze Gebiet ist jedoch sehr komplex und erfordert nicht nur eine generelle Begeisterung für das Thema Wein, sondern auch die Bereitschaft sich intensiv in den Weinmarkt einzuarbeiten. Experten empfehlen nur Menschen mit einer ausgeprägten Liebe für Wein und einem sehr großen Fachwissen mit den edlen Tropfen zu handeln. 

Schließlich zählt nicht nur Detailwissen über einzelne Produzenten, Jahrgänge, Reben oder Weingüter. Auch die Vertriebswege eines Weines müssen nachvollzogen werden können und die Frage „Wie wurde der Wein in den Jahren seit seiner Abfüllung gelagert?“ will lückenlos beantwortet werden.

Vorsicht vor Fälschern

Weiterhin sind auf dem Markt auch viele Fälscher unterwegs, die Etikettenschwindel betreiben und auf diese Weise ihr Stück vom Kuchen abhaben wollen. So wie beim Wetten zum Beispiel PayPal Sicherheit bietet, sind es beim Thema Wein ein großes Fachwissen und viel Recherche, die Sicherheit bieten. Hier kann also die eigene Expertise helfen, mit der Geldanlage in Wein keinen Fehlschlag zu erleben. 

Experten sagen, dass die besten Zeiten für ein Investment in Wein vorbei sind. Begehrte Jahrgänge waren:

  • 1982
  • 1985
  • 1986
  • 1989
  • 1990

Gewinne von 200 bis 700 Prozent sind mit diesen Flaschen möglich, wenn sie zur damaligen Zeit gekauft wurden. Viele Weinhändler rühren ihre Flaschen aber nicht an und warten immer länger, bis der Wert der Weine noch weiter steigt. 

 

Welche Weine gelten als wertvoll?

Besonders französische Weine erreichen häufig hohe Werte:

Auch einige italienische und deutsche Weine gelten als besonders wertvoll. Dennoch lässt sich dies nie pauschal beantworten, da zwischen zwei Flaschen aufgrund der Lagerung Welten liegen können. 

Um einen Wein als Geldanlage zu kaufen, sollte das Weingut und der Jahrgang sorgfältig ausgewählt werden. Beliebte Weine, die üblicherweise im Wert steigen, sind diese:

  • Château Petrus
  • Cheval Blanc
  • Mouton-Rothschild 
  • Lafite-Rothschild
  • Latour
  • Haut Brion

Zum Teil werden besondere Jahrgänge sogar auf Auktionen versteigert und erzielen da unter Umständen fünfstellige Preise. Der Markt ist jedoch höchst komplex und nicht jeder Rothschild-Wein hat automatisch diesen Wert.

Welche Weine steigen im Wert?

Die Rendite im Handel mit Wein ergibt sich aus der Differenz des Preises beim Einkauf und des Preises beim Verkauf. Eventuelle Lager- oder Versandkosten kommen noch hinzu. 

Für Flaschen, die im Einkauf 20 oder 30 Euro kosten, wird in der Regel keine Wertsteigerung erwartet. Erst bei Flaschen, die ab 100 Euro anfangen, ist davon auszugehen, dass sie irgendwann mal im Wert steigen werden. Dies gilt aber nicht pauschal für jeden Wein und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. 

So lässt sich Renditemit einem Wein nur dann erzielen, wenn es auch einen Käufer gibt, der bereit ist den geforderten Preis zu zahlen. Einige Tropfen sind so begehrt, dass sie stetig im Preis steigen – vier- bis fünfstellige Summen für eine Flasche sind keine Seltenheit. Wer in Wein als Geldanlage investiert, muss sich auch über die besonderen Lagerbedingungen im Klaren sein. Nur wenn Wein entsprechend temperiert, trocken und liegend gelagert wird, kann er überhaupt im Wert steigen. 

So investieren Anleger in Wein

Wer in Wein investieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten:

1.Deutsche Rieslingweine mit Restsüße sind gerade wieder schwer im Kommen. Gute Anbaugebiete sind:

  • Mosel
  • Saar 
  • Rheingau
  • Ruwer

Auf einer Auktion wurde im Jahr 2015 zum Beispiel ein Saar-Riesling für 12.000 Euro versteigert. Wichtig bei einem Investment in diesen Bereich ist – wie bereits erwähnt – das entsprechende Detailwissen!

2. Auf gute Jahrgänge achten.

3. Auf die Nachvollziehbarkeit der Lagerung und Lieferung achten. Vorsicht bei Kellerfunden – in diesem Bereich gibt es viele Fälschungen.

4. Wenn ein alter Jahrgang gekauft wird, sollte die Flasche mindestens bis zum Ende des Flaschenhalses gefüllt sein. 

5. Jahrgangs-Champagner ist ein spannender Markt, allerdings höchst riskant.

Trinken statt spekulieren

Insgesamt ist Wein als Geldanlage sehr spekulativ und nur etwas für Kenner. Es ist durchaus möglich auf diesem Markt hohe Renditen zu erzielen. Dafür müssen sich Anleger allerdings hervorragend auskennen. Wer diese Kriterien nicht erfüllt, sollte die Finger vom Investment lassen und den Wein primär als das nutzen was er ist: Ein Getränk.

Bildquelle: PhotoMIX-Company - Pixabay.com