LONDON - Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Menschen in seinem Land auf langwierige Lockdown-Maßnahmen eingestimmt.
06.01.2021 - 21:14:08Johnson stimmt Briten auf langwierige Lockdown-Maßnahmen ein. Die Aufhebung der Einschränkungen werde schrittweise erfolgen, sagte Johnson am Mittwoch im Parlament in London. Einen "Big Bang" werde es nicht geben. Die erste Lockerung werde eine Öffnung der Schulen sein, doch damit sei frühestens Mitte Februar zu rechnen. Ebenfalls bis Mitte Februar will die Regierung in London etwa 13 Millionen Menschen in den höchsten Risikostufen eine erste Impfstoff-Dosis verabreicht haben.
Der Premierminister betonte, nach dem "Marathon des vergangenen Jahres" befinde sich das Land nun in einem "Sprint", um alle gefährdeten Menschen so schnell wie möglich zu impfen. "Wenn wir dieses Rennen für unsere Bevölkerung gewinnen wollen, müssen wir unserer Impf-Armee einen Vorsprung ermöglichen", sagte er. "Und deshalb müssen wir einmal mehr zu Hause bleiben, den (Gesundheitsdienst) NHS schützen und Leben retten."
Seit Dienstag gilt in England ein landesweiter Lockdown, es ist bereits der dritte. In den anderen Landesteilen Schottland, Wales und Nordirland gelten ähnliche Bestimmungen. Demnach sollen die Menschen ihre Häuser und Wohnungen nur verlassen, um einzukaufen, zur Arbeit oder zum Arzt zu gehen. Pro Tag ist es erlaubt, nur eine Stunde für Spaziergänge oder zum Joggen im Freien zu verbringen. Auch Schulen und nicht lebensnotwendige Geschäfte sind geschlossen, ebenso Fitness- und Sportstätten.
Großbritannien meldet derzeit jeden Tag mehrere Zehntausend neue Corona-Fälle. Am Mittwoch verzeichnete das Land mit mehr als 62 300 Fällen erneut einen Rekordwert an Neuinfektionen. Verantwortlich für die schnelle Ausbreitung macht die Regierung eine neue, möglicherweise ansteckendere Virus-Variante.