FRANKFURT - Der Dax bleibt im Sumpf der Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen.
28.09.2022 - 15:04:27Aktien Frankfurt: Dax weiter unter Abgabedruck - Zeitweise unter 12 000 Punkten. Erstmals seit November 2020 sackte er am Mittwoch unter die Marke von 12 000 Punkten, die psychologisch von großer Bedeutung ist. Am Nachmittag konnte er seine Verluste aber reduzieren und die runde Marke wieder überschreiten. Zuletzt betrug der Abschlag noch 0,63 Prozent auf 12 062,60 Punkte.
Laut dem Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG hat der Präsident der Notenbank von St. Louis, James Bullard, mit seinen neuesten Aussagen vom Vorabend eine nächste Verkaufswelle losgetreten. Er und weitere US-Notenbanker erneuerten ihre Forderungen nach mehr Zinserhöhungen, was die Sorgen vor einer Rezession weiter anfeuert.
"Nachrichten, die die Talfahrt aufhalten könnten, sind nicht zu sehen", gibt sich Henke pessimistisch. Bislang hat der Dax im Laufe dieser Woche schon wieder 1,8 Prozent verloren. Seit dem Zwischenhoch vor gut zwei Wochen summiert sich sein Minus auf elf Prozent oder ungefähr 1500 Punkte. Als Belastung hinzu kommen neuerdings Sorgen um die Stabilität des Energienetzes, weil entdeckte Lecks an den Ostsee-Gaspipelines mit einem möglichen Sabotageakt in Verbindung gebracht werden.
Auf Unternehmensseite gab es heftige Kursverluste im Bankensektor, wie die 5,5 Prozent tieferen Papiere der Deutschen Bank
Ähnlich stark erwischte es die Titel der Commerzbank
Größere Dax-Verlierer kamen außerdem aus der Versicherungsbranche, etwa mit Einbußen von 2,8 Prozent bei der Allianz und 2,1 Prozent bei Munich Re
Besonders düsterer sah es im Stahlsektor aus wegen einer Branchenstudie der US-Bank JPMorgan, die pessimistisch auf die Profitabilität mit Stahlprodukten blickt. Für die Titel von Thyssenkrupp
Auf Unternehmensseite waren steigende Kurse am Mittwoch äußerst selten, positive Ausnahmen kamen etwa aus dem Gesundheitsbereich. Allen voran galt dies für Morphosys
Der Euro
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,01 Prozent am Vortag auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex
Von Timo Hausdorf, dpa-AFX