Ukraine-Krieg, Ruhm der Ukraine

Er soll «Ruhm der Ukraine» gesagt haben - und von russischen Soldaten erschossen worden sein.

07.03.2023 - 11:11:17

Selenskyj verurteilt Video zu Erschießung eines Soldaten. In der Ukraine entsetzt ein Video, das die letzten Sekunden eines ukrainischen Kriegsgefangenen zeigen soll.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Ansprache die Tötung eines ukrainischen Kriegsgefangenen verurteilt. Der Mann war mutmaßlich von russischen Soldaten mit zahlreichen Schüssen umgebracht worden, nachdem er die Worte «Ruhm der Ukraine» gesagt hatte.

Die in einem Video festgehaltene Szene löste in der Ukraine Entsetzen aus. «Heute ist ein Video aufgetaucht dazu, wie die Besatzer bestialisch einen Kämpfer töteten, der mutig die Worte «Ruhm der Ukraine» sagte», meinte Selenskyj.

«Die Besetzer töten uns für die eigentliche Tatsache, dass wir Ukrainer sind. Für das einfache Wort Ukraine. Für unseren Traum einer Ukraine», sagte Selenskyj, der Russland immer wieder als Terrorstaat bezeichnet. Die Mörder würden gefunden und bestraft, sagte er.

Die Identität des Soldaten, der auf dem Video zu sehen ist, ist bislang unbekannt.

«Wenn das authentisch ist, dann wäre das ein Kriegsverbrechen»

Die Bundesregierung bezeichnete das Video der mutmaßlichen Erschießung als «schockierend». «Wenn das authentisch ist, dann wäre das ein Kriegsverbrechen», sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.

Unabhängig von diesem Einzelfall wird die Ukraine aus Deutschland bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen logistisch unterstützt. So habe etwa das Bundeskriminalamt (BKA) im vergangenen Jahr Material für die forensische Arbeit im Wert von über 11,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums. Zudem unterstütze das BKA die Ermittlungen durch die Zeugenbefragung von geflüchteten Ukrainern.

@ dpa.de