Hausbau, Passivhaus

Passivhaus: Wie funktioniert das eigentlich?

15.03.2016 - 14:29:56

Mit einem Passivhaus die Energiekosten drastisch senken und damit bares Geld sparen: Dieser Gedanke klingt zunächst einmal reizvoll. Tatsächlich brauchen Passivhäuser kaum „externe“ Quellen, sondern versorgen sich praktisch selbst mit Energie. Wie funktioniert das eigentlich?

Sogar die Wärmeabstrahlung der Bewohner wird genutzt

Zunächst einmal verfügt ein Passivhaus über eine Art Super-Dämmung, die die Energieverluste eines herkömmlichen Hauses nahezu gegen null fährt. Sämtliche Außenflächen inklusive des Dachs sind so stark gedämmt, dass sie praktisch eine luftdichte Hülle bilden. Die Fenster haben eine Dreifachverglasung, wobei die Scheibenzwischenräume mit Edelgasen wie Argon oder Krypton gefüllt sind. Grund ist deren geringe Wärmeleitfähigkeit. So kann kaum Wärme aus dem Gebäude entweichen. Aber wie kommt sie herein – und wie wird beispielsweise gelüftet?

Beide Fragen hängen miteinander zusammen. Zum einen nutzt ein Passivhaus alle verfügbaren natürlichen Energiequellen, also etwa die Wärmeabstrahlung von Bewohnern und Haushaltsgeräten, aber auch die Sonneneinstrahlung und – über eine Wärmepumpe – die Erdwärme (dabei spricht man auch von „passiven“ Energiequellen; daher hat das Passivhaus seinen Namen). Frische Luft kommt nicht wie sonst üblich durch geöffnete Fenster ins Haus, sondern durch eine Lüftungsanlage. Diese erfüllt aber noch einen zweiten Zweck: Über einen sogenannten Wärmetauscher sorgt sie für eine bis zu 95-prozentige Wärmerückgewinnung aus der abgeführten Luft. Man geht davon aus, dass innerhalb von ein bis vier Stunden die Luft im gesamten Gebäude einmal komplett ausgetauscht wird. Entsprechende Filter garantieren eine gleichbleibend hohe Luftqualität, wie übrigens auch die Temperatur in den einzelnen Räumen stets konstant bleibt.

Höhere Kosten durch staatliche Förderung finanzieren

Leider erfordern die späteren Energieeinsparungen zunächst einmal höhere Ausgaben, die in der Regel zwischen fünf und 15 Prozent über den Kosten für ein normales Haus liegen. Durch unterschiedliche Fördermöglichkeiten wie etwa der Wohnungsbauprämie beim Bausparen oder günstige Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bleibt diese umweltschonende Form des Bauens und Wohnens aber erschwinglich. Informationen, wie Sie von einem Bausparkonto profitieren können, finden Sie unter www.schwaebisch-hall.de/bausparen. Mit dieser Art der Finanzierung können sich Bauherren auch die hochwertige Ausstattung eines Passivhauses leisten. Außerdem fallen andere Kosten, etwa für Heizkörper oder Kaminzüge, bei dieser Bauweise weg. Wichtig ist, die anfallenden Mehrausgaben und Sparpotenziale vorher in aller Ruhe mit einem Fachmann auszurechnen.

Aktiver Beitrag gegen den Treibhauseffekt

Wann sich die zusätzlichen Kosten amortisiert haben, hängt tatsächlich von mehreren Faktoren ab, etwa von der Höhe der gewählten Raumtemperatur und der weiteren Entwicklung der Energiepreise. Je teurer Gas und Öl in Zukunft sein werden, umso größer die Einsparung durch die Passivhausbauweise. Hinzu kommt, dass man bei Passivhäusern mit einer größeren Wertsteigerung im Vergleich zu herkömmlichen Immobilien rechnen kann. Und nicht zuletzt tut man mit dem Bau eines Passivhauses aktiv etwas gegen Klimawandel und Treibhauseffekt. Der CO2-Ausstoß eines solchen Gebäudes liegt annähernd bei null.