Harte, Diskussionen

Harte Diskussionen um die Legalisierung von weichen Drogen

11.06.2015 - 14:43:32

Die Partei der Grünen nimmt bereits seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle ein, wenn es auf das Thema Legalisierung von Cannabis zu sprechen kommt. Auch aktuell fordert die Partei einen offeneren Umgang mit Haschisch. Dies ist somit nicht weiter verwunderlich. Für viele Personen erstaunlich dürfte es jedoch sein, dass nun auch die CDU den Grünen beipflichtet und sich für eine regulierte Freigabe von Cannabis ausspricht, wie aus einer gemeinsamen Stellungnahme der CDU und den Grünen hervorgeht.

Steuereinnahmen aus der Legalisierung von Cannabis

Sicherlich spielen für die Forderung auch monetäre Gründe eine Rolle. Wie die CDU einräumt, entgehen dem Staat Jahr für Jahr mehrere Milliarden Euro Steuereinnahmen, solange Haschisch in Deutschland nicht offiziell erlaubt ist. Auch der Markt an Zubehör, beispielsweise auf smokestars.de ist lukrativ. So führen verschiedene Politiker auch finanzielle Argumente ins Feld: Durch einen staatlich regulierten Markt für Haschisch könne man mit Steuereinnahmen von bis zu zwei Milliarden Euro jährlich rechnen. Dies würden Beispiele erfolgreicher Regulierungen und Liberalisierungen anderer Staaten zeigen.

Jugendschutz auch bei der Legalisierung von Haschisch wichtig

Politiker fordern eine deutlich besser aufgestellte Präventionsarbeit. In fruchtbaren Dialogen sollte man tatsächliche und potentielle Konsumenten über die Auswirkungen von Cannabis-Konsum aufklären. Dies sei wertvoller als die reine Stigmatisierung von Cannabis-Konsumenten als kriminelle Personen.

Aufhebung eines generellen Handelsverbotes mit Cannabis gefordert

Das Handelsverbot mit Cannabis sollte laut dem Deutschen Hanf Verband (DHV) mit Sitz in Berlin aufgehoben werden. Standpunkte und Vorschläge wie dieser polarisieren die Bevölkerung. Kritiker der Legalisierung von Cannabis fürchten, dass eine Liberalisierung weicher Drogen auch zu einer zunehmenden Akzeptanz von härteren Rauschmitteln führen könnte. Zwar seien Cannabisprodukte „weiche Drogen“, könnten jedoch als Einstieg für härtere Rauschmittel dienen. Cannabisprodukten wie Marihuana oder Haschisch könne keine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt werden. Ganz im Gegenteil sind sich Experten darüber einig, dass der Konsum von Drogen zu psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen führen kann.

Tatsächlich sind moderne Cannabisprodukte nicht mehr mit denen aus den 1960er oder 1970er Jahren zu vergleichen. Grund hierfür: heutige Cannabisprodukte werden mithilfe von High-Tech-Methoden produziert. Durch dieses professionelle Vorgehen der Produzenten werden die Eigenschaften der Pflanze verändert. Im Jahr 1970 beispielsweise lag der Anteil von THC in einem Gramm Haschisch bei ein bis drei Prozent. Heutzutage beträgt der Anteil etwa 12 bis 16 Prozent.

Wie eine Sprecherin des Landeskriminalamtes mitteilte, werde der Gehalt an THC durch optimierte Indoor-Zuchtstationen mehr und mehr in die Höhe getrieben. Aus diesem Grund könnten moderne Cannabisprodukte nicht mehr als weiche Drogen angesehen werden.

Konsequenzen aus Konsum von Cannabisprodukten sind nicht zu unterschätzen

Verschiedene Suchtexperten warnen immer wieder vor den Auswirkungen von Cannabis auf den menschlichen Körper. Psychosen, Depressionen oder geistige Abwesenheit können die Folge eines Konsums sein. Gefährdet seien hierbei vor allem Jugendliche, die früh mit dem Konsum von Cannabisprodukten beginnen.

Freigabe von Cannabis durch die GdP abgelehnt

Bei der Gewerkschaft der Polizei sorgt der Ruf nach einer Entkriminalisierung von Cannabis für Skepsis. Polizisten haben tagtäglich mit den Auswirkungen von Drogenkriminalität und Drogenkonsum auf den Straßen zu tun. Vor diesem Hintergrund spricht sich die Gewerkschaft der Polizei zwar für eine Versachlichung der zum Teil aggressiv geführten Debatte ein, stellt sich aber ganz klar gegen die Freigabe von Cannabis.

Das Hauptanliegen der Politik solle sein, die Drogenprävention zu verbessern anstatt sich Gedanken um eine mögliche Legalisierung zu machen, wie ein Pressesprecher der GdP bekannt gab. Durch eine Freigabe sähe man massive Probleme auf die Gesellschaft zukommen. Die statistisch erfasste Kriminalität würde bei einer Legalisierung der Droge logischerweise sinken, jedoch müsse man von einer Zunahme der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss ausgehen, sollte sich die Politik dazu entscheiden, Cannabis zu legalisieren. Zudem sei zu befürchten, dass immer mehr Personen Haschisch rauchen würden, wenn der Konsum von Cannabis legalisiert werden würde und ein neuer legaler Absatzmarkt entstehe.