Aktien, Anleger

Die aktuelle Abwärtsbewegung im DAX ist noch normal

Der DAX ist wieder im Rückwärtsgang. Zeitweise lag er gestern knapp 3 Prozent hinten. Als Grund werden wieder einmal schlechte Konjunkturdaten aus China genannt.

Aber man kann es auch anders sehen. Wir haben seit dem Tief bei 9.338 Punkten eine beachtliche Erholungsbewegung von mehr als 1.000 Punkten gesehen. Es ist insofern nur normal, dass eine Konsolidierung innerhalb dieser Erholungsbewegung startet. Nach einem Anstieg von 10 % in vier Tagen dünnt natürlich die Käuferschicht aus. Viele werden erst einmal abwarten, wie es sich weiter entwickelt. Der Markt ist also auf sehr kurzfristige Sicht stark überkauft. Diese überkaufte Situation wird sich über eine Konsolidierung normalisieren.

Auf der anderen Seite existieren zwei Verkäufergruppen: Zum einen die sehr kurzfristig agierenden Trader, die in der Nähe der Tiefs oder in der beginnenden Erholungsbewegung eingestiegen sind. Diese nehmen die zum Teil hohen Gewinne einfach vom Tisch. Zum anderen steigen auch noch Anleger aus, die den Ausstieg im Crash verpasst habe und nun froh sind, noch zu besseren Kursen verkaufen zu können. 

Es entsteht also eine Konsolidierung, der aber oft eine zweite Aufwärtsbewegung folgt. Und erst das ist dann die gesamte Gegenbewegung zum Crash!

Doch bereits an dieser Konsolidierung kann man erste Hinweise erhalten, wie stark der Markt ist. Dazu sind die Fibonacci-Retacements hilfreich. 

Endet die Konsolidierung bereits an der 38,2%-Linie, wäre das bullish zu werten. Aber auch wenn 50 Prozent der vorherigen Bewegung wieder wettgemacht würden, ist das noch bullish. Erst wenn die Konsolidierung unter die 61,80%-Linie fällt, wäre dies ein erstes Anzeichen für Schwäche.

Wenn hingegen das Tief unterschritten wird, geht der Crash weiter.

Fazit: Was wir zurzeit sehen ist demnach bis jetzt (!) noch nichts anderes als eine normale Konsolidierung nach der bisherigen starken Erholungsbewegung.

DAX aus Sicht der Target-Trend-Methode

Aber werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf die Chartanalyse nach der Target-Trend-Methode:

 

Nachdem der DAX die Mittellinie bei 10.828 Punkten unterschritten und von unten getestet hatte (roter Pfeil 1) ging es, folgerichtig zur Rechteckgrenze bei 10.345 Punkten. Doch auch diese Linie wurde gebrochen. Damit fiel der DAX in das nächsttiefere Rechteck. Dieses wurde anschließend komplett durchlaufen, so dass die Kurse bis zur unteren Begrenzung bei 9.379 Punkten fielen.

Anschließend stiegen die Kurse wieder von unten an die rot gestrichelte Konsolidierungslinie und verharrten dort erst (rote Pfeile 3 und 4). Dann wurde die Mittellinie bei 9.862 Punkten regelkonform von oben getestet (grüner Pfeil 4). Anschließend stiegen die Kurse ebenfalls regelkonform zurück an die Rechteckobergrenze bei 10.345 Punkte und scheiterten dort (rote Pfeile 5). Danach wurde erneut die rote Konsolidierungslinie – dieses Mal von oben – getestet und jetzt ist, ebenfalls wieder regelkonform, die Mittellinie bei 9.862 Punkten das Kursziel. Und interessanterweise liegt diese Mittellinie auch genau auf der 50 % Linie (siehe oben). Wieder einmal passt alles zusammen.

Wird diese Mittellinie nachhaltig unterschritten, liegt das Kursziel bei 9.379 Punkten. Hält sie, kommt es darauf an, ob die 10.345er Marke in einem zweiten Anlauf überwunden werden kann. 

Sehr schön ist, wie genau diese schon seit langer Zeit eingezeichneten Linien auch in diesem Crash ihre Relevanz belegt haben. Ein weiteres Indiz für die hohe Funktionalität der Target-Trend-Methode.

Viele Grüße

Ihr

Jochen Steffens

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 02.09.15 10:14 Uhr