BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Modigliani-Miller-Theorem, Modigliani-Miller

Modigliani-Miller-Theorem (Modigliani-Miller proposition)

Auf einem vollkommenen Finanzmarkt und ohne Berücksichtigung der zu zahlenden Steuern ist es für den Marktwert eines Unternehmens gleichgültig, wie hoch die Verschuldungsquote dieses Unternehmens ist. Zwar sind die zugrundegelegten Voraussetzungen auf den Finanzmärkten weltweit nicht anzutreffen. Jedoch kann daraus in einem Rückschluss gefolgert werden, dass die jeweiligen Abweichungen vom Modell und damit die Wirklichkeit (vor allem: keine Markttransparenz, Steuerzahlungen spielen eine Rolle, Fremdkapital wird nicht mit Sicherheit zurückbezahlt) ganz bestimmte Einflüsse auf das tatsächliche Finanzierungsverhalten eines Unternehmen ausüben. Bei einem Unternehmen ist nicht so sehr die Art der Finanzierung (etwa über Beteiligungskapital, Bankkredite oder die Begebung von Anleihen) wichtig. Vielmehr kommt es in erster Linie darauf an, ob aus der Verwendung des aufgenommenen Kapitals (also aus der Investition) ein befriedigender Gewinn fliesst. Diesen beiden (so oder anders vorgetragenen) Aussagen schliessen sich weitere an, die in der finanztheoretischen Literatur ausführlich erörtert werden. Siehe Formeln, finanzmathematische.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen