BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Internationalisierung, Finanzwelt

Internationalisierung (internationalisation)

Wenn nicht anders definiert, versteht man in der Finanzwelt darunter den Grad der weltumspannenden Ausrichtung eines Portfolios oder die Tätigkeit einer inländischen Bank im Ausland (cross-border financial services); wobei empirisch nachweisbar ist, dass im heimischen Markt ertragsstarke Banken im internationalen Geschäft aktiver sind als weniger profitable Institute. Im volkswirtschaftlichen Sinne meint Internationalisierung die Verflechtung der heimischen Wirtschaft mit der Weltwirtschaft, und beurteilt diese vor allem anhand der Merkmale Entwicklung der Direktinvestitionen, Wachstum der Export-und Importvolumina sowie manchmal auch Zunahme der Beschäftigung bei heimischen Unternehmen im Ausland; einen alles umfassenden Indikator zur Messung der Internationalisierung gibt es nicht. Siehe Agglomerations-Effekt, Auslands-Personalbestand, Auslandszweigstelle, Entkopplungs-These, Markteintrittskosten. Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Januar 2005, S. 34 ff. (Informationen in Bezug auf deutsche Banken), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom September 2006, S 45 ff. (weltweite Direktinvestitionen in ihrer Auswirkung auf die heimische Wirtschaft; mit Übersichten und Berechnungsmodellen).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen