BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Immobilienkredit, Privathaushalte

Immobilienkredit (real-estate credit)

Wenn statistisch nicht anders abgegrenzt, nur die an Privathaushalte gewährte Darlehn zum Erwerb von Wohneigentum. Siehe Bodenkreditinstitut, Konsumentenkredit, Kreditzweck, Taxe, Vermögenspreise, Zwei-Achtundzwanzig-Kredit. Vgl. Monatsbericht der EZB vom Oktober 2007, S. 89 f. (Wohnungsbaukredite an Privathaushalte; Übersichten) Immobilienpreise (real estate prices): Von den Zentralbanken besonders ins Auge gefasst, weil höhere Preise besonders für bebaute Grundstücke (Häuser) sich in höhere Mieten fortsetzen und den Konsum der Privathaushalte einschränkt. Fallen die Preise, dann haben die Hauseigentümer das Nachsehen; denn die Schulden (vor allem für Eigenheimbesitzer) bleiben unverändert und schränken deren zukünftigen Verbrauch ein. Siehe Amortisation, negative, Ausrichtung, vermögensorientierte, Beleihungswert, Betongold, Erstraten-Verzugsklausel, Hypothekenschulden, Immobilienblase, Immobilienvermögen, Leerstandsquote, Real Estate Investment Trust, Vermögenspreise, Wohneigentum, ZweiSäulen- Prinzip. Vgl. Monatsbericht der EZB vom Februar 2006, S. 61 ff. (ausführliche, lehrbuchmässige Darstellung; S. 71 ff.: Struktur der Hypothekenmärkte im Euro- Währungsgebiet), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juli 2007, S. 15 ff. (Zusammenhang zwischen Immobilienmarkt und Geldnachfrage; viele Übersichten), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Februar 2008, S. 50 f. (Entwicklung seit 1995; Übersichten) Immobilien-Sicherheiten (real estate collaterals): Eine Bank kann sich bezüglich der Qualität (Bonität) und des Verhaltens ihres Schuldners (Zahlungsmoral) nur unvollkommen informieren. Daher ist es aus ihrer Sicht entscheidend, ob ein Darlehnsnehmer über ausreichende Sicherheiten verfügt, um das Kreditausfall-Risiko abzudecken. Immobilien sind hierbei von besonderer Bedeutung. Denn diese sind ziemlich wertbeständig, und ihre Bewertung kann vergleichsweise objektiv vorgenommen werden. Eine Erhöhung des Immobilienvermögens steigert damit die Kreditwürdigkeit eines Darlehnsnehmers. -Das führt wiederum dazu, dass zur Verbesserung der Kreditwürdigkeit (Borgkraft; creditworthiness) mehr Immobilien gekauft werden, und die Immobilienpreise dadurch stark ansteigen. Ein zusätzliche Verstärkung kann eintreten, wenn eine expansive Geldpolitik zu einer Zinssenkung führt. Siehe Besicherungsrisiko, Bodenkreditinstitut, Developer, Immobilienblase, Leerstandsquote, Niedrigzinspolitik, Nullzinsen, Real Estate Investment Trust, Portfolio-Umschichtung, Zwei-Achtundzwanzig-Kredit. Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juli 2007, S. 20 f. (Immobilien als Kreditsicherheiten).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen