BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Geldbezeichnungen, German

Geldbezeichnungen, volkstümliche deutschsprachige (popular names of money used in German)

Von der Geldgeschichte, Geldpsychologie und Sprachwissenschaft nach Bedeutung und Herkunft untersuchte Ausdrücke für Geld, wie sie im Sprachgebrauch des Deutschen gesamthaft bzw. in einzelnen Regionen und/oder einzelnen Volksschichten üblich waren bzw. noch heute sind. -Hierzu zählen Namen wie Asche (etwas Schmutziges?), Bims, Bimbes (beide Ausdrücke vom rotwelschen Wort für Brot?), Cash, Diridari (bayrisch: ein Gemisch von Korn und Geste; Ausdruck von Reichtum eines Landwirts), Draht, Eier, Euronen, Fett, Flocken, Flöhe, Fuchs (seit 2000 für den 50-Euro- Schein), Heu, Holz, Keulen, Kies (vom jiddischen Wort kis = Geldbeutel?), Kikerlinge, Klötze, Knaster (vom lateinischen canistrum = Korb?), Knete, Knöpfe, Knüppel, Kohle, Koks, Krazacken, Kröten (nach der Schildkröte auf den altgriechischen Münzen?), Lachs, Lappen (für Geldscheine), Maradevi (nach einer alten spanischen Münze), Mäuse, Maxen (Goldmünzen, benannt nach Kurfürst Maximilian II Emanuel von Bayern?), Moos (vom hebräischen "ma'oth" was in etwa "Pfennige" bedeutet?), Mücken, Ocken, Öcken, Peanuts (= Erdnüsse = Kleingeld; in Zusammenhang mit Milliardenverlusten, welche der Immobilienbetrüger Schneider 1994 der Deutschen Bank AG beschert hatte, vom Chef der Bank geäussert), Penunzen (von lateinischen pecunia über das Polnische), Piepen, Pimperlinge, Pinke, Pinkepinke (aus dem Hebräischen; pinka ist dort der Geldbeutel), Pinunze, Pulver, Puseratze, Rubel, Schabangas, Schleifen, Schnee, Schotter, Schrubbe, Sickel, Stater (Münze des Altertums), Steine, Stutz, Tacken, Zaster (aus der Gaunersprache für Eisen), Zechinen (von zecchino, einer venezianischen Goldmünze), Zunder, Zwirn (aus zwei Seiten bestehend?) und viele weitere. -In anderen Sprachen ist eine ähnliche Vielfalt festzustellen; im Englischen etwa blunt, bones, brocas, bucks, cactus, cheese, chink (= Klimperndes), dibs, dosh (= Kies), dough, ducats, dust, ends, fierro, ghedis, green, hoot, jack (= Stecker), kate, lace, lettuce vom lateinischen lactura = Milch?), lolly (= Kies: eLolly!), loot, moola, mazuma (aus dem Jiddischen = das jetzt Notwendige), oof, plunks (= Hingeworfenes), ready, rhino, scratchdough, siller (= schottisch für Silber), simoleons, splosh, spondulicks (auch: spondulix), tin und weitere.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen