BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Effizienz, Finanzwelt

Effizienz (efficiency)

Ein auch in der Finanzwelt in den letzten Jahren immer häufiger gebrauchter, gleichwohl aber ungenauer Begriff. Im einzelnen muss genau unterschieden werden zwischen Produktivität: Faktoreinsatz zu Leistung, Wirtschaftlichkeit: Kosten zu Leistung und Rentabilität (Profitrate in der Terminologie der älteren Nationalökonomie): Gewinn zu eingesetztem Kapital. Oft bleibt selbst in Geschäftsberichten angesehener Banken unklar, was "Effizienz" jeweils genau bezeichnen soll; dasselbe gilt übrigens auch für "Konzept" als Benennung für alles, was man nicht genau zu bezeichnen vermag oder möchte. Vom Markt aus betrachtet (volkswirtschaftlich gesehen) in manchen Veröffentlichungen auch sprachlicher Ausdruck dafür, dass Geld (als Anspruch auf knappe Mittel) dorthin geleitet wird, wo es den höchsten Ertrag erwirtschaftet: dass es zum besten Wirt gelangt (sprachlich unschön auch "optimale Allokation der Ressourcen" genannt). Siehe Aktiva-Produktivität, Basisgewinn, Dividendenrendite, Eigenkapitalrendite, Ertragseffizienz, Gewinn, Kosten, KLEMS-Datenbank, Ökoeffizienz, Rendite, Rentabilität.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen