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Aluminium

Aluminium

Der Name Aluminium leitet sich vom lateinischen "alumen" (Alaun) ab. Nach Sauerstoff und Silicium steht das Metall in der Elementhäufigkeit an dritter Stelle. Dem deutschen Chemiker Friedrich Wöhler gelang die Herstellung von reinem Aluminium in Pulverform 1827. Der Preis von Aluminium war zu jener Zeit höher als der von Gold. In der heute bekannten Form wird Aluminium erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts verarbeitet. Davor war die Isolation von Aluminium aus Bauxit zu teuer. Erst mit der Entwicklung eines neuen Verfahrens begann der Siegeszug des hellen Metalls. Neben der Primärgewinnung von Aluminium aus Bauxit ist das Recycling zu einem wichtigen Lieferanten für die Schmelzereien geworden. Die Wiederverwertung von Getränkedosen macht dabei den größten Anteil aus. Heute ist Aluminium aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob in der Automobilindustrie (z.B. moderne Karosserien aus Aluminium), in der Verpackungsindustrie (z.B. Getränkedosen) oder im Baugewerbe, Aluminium ist überall gefragt. Auch im Flugzeugbau und in der Weltraumtechnik ist Aluminium der Werkstoff der Wahl. Das Metall hat ein geringes Gewicht, rostet nicht, ist leicht verformbar und verfügt über eine hervorragende Leitfähigkeit. Aus diesem Grund sind beispielsweise Überlandstromleitungen in der Regel aus Aluminium. An dieser Stelle ist die zunehmende Wichtigkeit der Golfstaaten als produzierende Länder noch zu erwähnen. Europa wird in wenigen Jahren nicht mehr an erster Stelle bei den Aluminiumproduzenten stehen, sollten diese Staaten (Dubai, Bahrain, Iran) ihre hochgesteckten Ziele erreichen. Für diese Entwicklung sind die fast unbegrenzt verfügbaren Energiereserven in der Region maßgeblich, die bei der Herstellung von Aluminium erforderlich sind. Energiekosten machen ein Viertel der Herstellungskosten von Aluminium aus, was zu einer starken Korrelation zwischen Rohöl- und Aluminiumpreis führt. Als Saddam Hussein 1990 seine Truppen Kuwait besetzen ließ, stieg der Ölpreis stark an, da eine neue Ölkrise befürchtet wurde. Der Aluminiumpreis folgte und verteuerte sich um ca. 600 USD, von 1.550 USD auf 2.100 USD. Die aktuell stark gestiegenen Rohölpreise bedingen die steigenden Aluminiumkurse mit. Den letzten Preisanstieg beim Öl machte der Aluminiumkurs jedoch nicht mit. Aluminium verlor sogar an Wert. Grund hierfür ist der von Seiten der Edelmetalle aufgebaute Preisdruck. Eine allgemein negative Stimmung am Markt wiegt also mehr als der drastisch gestiegene Ölpreis und damit verbunden steigende Kosten. Die größten Verbraucher sind die USA und Europa. China holt allerdings aufgrund seiner boomenden Wirtschaft, vor allem der Bauwirtschaft, auf. Die größten Produzenten sind China, Russland und die USA. Die wichtigsten Erzvorkommen befinden sich in Australien, Guinea, Brasilien, Jamaika, Indien, Guyana und Indonesien. Aluminium wird an der London Metal Exchange und an der New York Mercantile Exchange (Bereich COMEX) gehandelt, wobei die LME die primäre Börse für Aluminium weltweit darstellt und die höchste Liquidität bietet. In 2001 wurden an der LME über 25 Mio. Kontrakte gehandelt, was bei einer Kontraktgrößße von 25 Tonnen eine Gesamtsumme von 625 Mio. Tonnen ergibt. Die Tick-Größe bei den Futures beträgt 50 US-Cent pro Tonne. Bei den Optionen hingegen ist Tick-Größe je nach Höhe des Basispreises unterschiedlich. Die Währung, in der gehandelt wird, ist USD, es kann jedoch in Jap. Yen, Brit. Pfund und in EUR abgerechnet werden. Die Laufzeiten der Kontrakte reichen von Kassa bis hin zu 63 Monaten. 1987 wurde der erste Kontrakt auf Aluminium an der LME gehandelt. Betrachtet man den Langfristchart, stößt der Kurs immer wieder an einen Widerstand. Seit Ende 1993/Anfang 1994 verringert sich die Schwankungsbreite entlang eines 10 Jahre andauernden symmetrischen Dreiecks. Anfang 2004 hat der Kurs erstmalig das seit Anfang 1994 ausgebildete symmetrische Konsolidierungsdreieck verlassen. Bedeutendste Märkte für den Handel von Aluminium: London Metal Exchange New York Mercantile Exchange (COMEX).