DAX, SAP

Nachhaltigkeit: Army-Job ist ein ‚No Go‘!

Die Beteiligung am Ausbildungsprogramm „US Army STOC II“ der US-Armee hat dem Management Consulting-, Technologie-Services- und Outsourcing-Unternehmen Accenture sprichwörtlich das Genick gebrochen. Das Unternehmen mit Sitz in der irischen Hauptstadt Dublin hat damit gegen die strengen Auswahlkriterien des Nachhaltigkeitsindex Global Challenges Index (GCX) der Börse Hannover verstoßen und hat damit seinen Platz sowohl im Index, als auch in unserem Nachhaltigkeitsfonds PRIMA – Global Challenges verloren. Der Fonds investiert nur in Aktien, die auch den sehr strikten Anforderungen des GCX genügen.

Entsprechend des stringenten Nachhaltigkeitskonzepts, das die Entwicklung und Herstellung auch sogenannter „sonstiger Rüstungsgüter“ - per Definition sind dies speziell für das Militär angepasste Produkte und Dienstleistungen, die selbst keinen Waffencharakter haben – ausschließt, kann Accenture nicht mehr im PRIMA - Global Challenges verbleiben. Hintergrund für den Wechsel war das reguläre Rebalancing der Index-Zusammensetzung, das halbjährlich durch die Nachhaltigkeitsratingagentur oekom Research durchgeführt wird.

Accenture raus, Sonova rein

Ersetzt wird Accenture durch die Schweizer Sonova Holding, einen Entwickler und Hersteller von Hörgeräten und Implantaten zur Verbesserung des Hörvermögens. Was zeichnet das Unternehmen aus? Die Produkte von Sonova tragen maßgeblich zur Verbesserung und Erhaltung der Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust bei. Darüber hinaus setzt sich Sonova für den Zugang Bedürftiger zu Hörgeräten in Entwicklungsländern ein, etwa durch die  Ausbildung von Fachkräften, den Aufbau von Hörzentren wie auch gezielte Produktspenden. Damit erfüllt das Unternehmen die wichtigsten Kriterien, um in den PRIMA – Global Challenges aufgenommen zu werden, nämlich die Leistung substanzielle und richtungsweisende Beiträge zur Bewältigung der sieben großen globalen Herausforderungen. Diese sind die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser, ein nachhaltiger Umgang mit Wäldern, der Erhalt der Artenvielfalt, der Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung, die Bekämpfung der Armut sowie die Etablierung von Governance-Strukturen. Sonova fühlt sich diesen Prinzipien seit vielen Jahren verpflichtet und wird jetzt mit der Aufnahme in den Fonds belohnt.

Gewichtungen verschieben sich

Der Austausch von Accenture durch Sonova, der am 18. März vollzogen wird, hat aber auch Auswirkungen auf die Gewichtung der einzelnen Titel im Portfolio des PRIMA – Global Challenges. Accenture war neben SAP und Intel eines der Schwergewichte im Fonds. Aufgrund der deutlich geringeren Marktkapitalisierung wird das Gewicht dieser Position nach dem Rebalancing nur rund ein Prozent betragen. Das bedeutet im Gegenzug, dass Titel wie Union Pacific, BT Group, Linde, Swiss Re oder auch des Windkraftanlagenbauers Nordex höher gewichtet werden.    

Übrigens: Das Anlageuniversum wird nach dem absoluten Best-in-Class-Ansatz zusammengestellt. Das heißt, dass aus jeder Branche weltweit nur diejenigen Titel aufgenommen werden, die sich am striktesten den globalen Herausforderungen für eine menschenwürdige, ökologische und dabei wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft stellen. Je größer die absoluten negativen Auswirkungen der Branche im Umwelt- und Sozialbereich sind, desto höher sind die Anforderungen an das Nachhaltigkeits-Management und desto höher ist auch die Nachhaltigkeits-Schwelle, welche das betreffende Unternehmen erreichen muss. Auf der anderen Seite sorgt dieser Ansatz dafür, dass der Fonds bezüglich Regionen und Branchen breit aufgestellt ist, so dass das Risiko reduziert und Chancen wahrgenommen werden können, wenn sich einige Sektoren oder Branchen besonders gut entwickeln.

 

@ ad-hoc-news.de | 16.03.16 07:37 Uhr