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Aufwärtstrends beim Rohöl bleiben intakt

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) veröffentlichte jüngst ihren „World Oil Outlook 2040“. Laut diesem wird die Nachfrage nach Rohöl noch rund 25 Jahre lang weiter steigen. Ein bedeutender Treiber dieser Entwicklung ist das rasante Wachstum der Zahl der Autos auf den Straßen der Welt. So rechnet man bis 2040 mit einer fast Verdopplung auf rund zwei Milliarden zugelassenen Autos. Entsprechend soll nach der OPEC der Anstieg des Bedarfs an Rohöl von aktuell 95,4 Millionen Barrel auf 111,1 Millionen Barrel pro Tag steigen. Ein weitestgehend gleiches Bild zeichnet auch die Vorhersage der Internationalen Energieagentur IEA.

In den USA sprudelt das Öl

Dabei wird laut der OPEC ganz besonders die USA eine bedeutende Rolle dabei spielen, den steigenden Bedarf zu decken. Diese sind auf dem Weg wieder zur führenden Öl-Nation zu werden und holen bereits täglich 9,5 Millionen Barrel aus dem Boden. 12 Millionen sollen es im Jahr 2021 sein. Dabei wird vor allem die US-amerikanische Schieferölindustrie ihre Produktion ausbauen -  von aktuell 5,6 Millionen Barrel auf dann 7,5 Millionen Barrel pro Tag. Damit liegt diese Prognose 56 % über der Vorhersage aus dem Vorjahr. Denn 2016 rechnete die OPEC noch nur mit einer stagnierenden US-Produktion.

Gehen die Förderbegrenzungen in die Verlängerung?

Deshalb müssten die Förderkürzungen der OPEC und den zehn weiteren Förderländern mindestens bis 2025 fortgeführt werden. Schließlich dürfte erst dann in den USA langsam das Öl zur Neige gehen. Und so wird dem Treffen am 30. November in Wien eine noch größere Bedeutung zukommen (siehe auch Börse-Intern vom 7. November). Sicherlich werden die OPEC Staaten keine Verlängerung über mehrere Jahre beschließen.  Denn es wird je nach aktueller makroökonomischer Entwicklung noch mehrfach zu Anpassungen der aktuellen Prognosen kommen. Um aber die laufende Ölpreiserholung nicht abzuwürgen, sollte die OPEC ein klares Signal an die Märkte senden.

Aufwärtstrends beim Rohöl bleiben intakt

Derzeit bestehen die Aufwärtstrends bei den Rohölpreisen noch. Zwar kam es zuletzt zu seinem Rücksetzer, doch handelte es sich am Ende nur um eine kleine Gegenbewegung. Der Kurs der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) drehte wieder am oberen Ende der Seitwärtsrange ab (siehe roter Pfeil im Chart). Dabei wollte der Kurs aber wohl nur etwas Anlauf holen, um beim zweiten Versuch die Range nach oben hin zu verlassen.

Rohöl der Sorte WTI - Chartanalyse

Bei meiner letzten Ölpreis-Analyse vom 7. November erläuterte ich ein Szenario, bei dem der  WTI-Preis auch noch die Hochs von Mitte 2016 durchbricht und dadurch, ähnlich wie bei der Sorte Brent, ein Zwei-Jahres-Hoch erreicht. Diese Einschätzung wird durch den schnellen Wiederanstieg nach dem kleinen Rücksetzer noch weiter bestätigt.

Möglich wäre sogar, dass der Anstieg bis zur Sitzung am 30. November gelingt, genährt von der Erwartung einer dann folgenden Verlängerung der Förderbegrenzung. Das könnte wiederum zu einem „Sell the Facts“ führen. Sollten Sie also im Ölpreis „long“ positioniert sein, bleiben Sie investiert und ziehen Sie die Stopps auf das jüngste Tief nach.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

 (Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 23.11.17 08:56 Uhr